Projektsteckbrief
Neubau Dienstgebäude
Polizeiinspektion Magdeburg und Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt
Anschrift
Sternstraße 12, 39104 Magdeburg
Bauherr
Land Sachsen-Anhalt, vertreten durch das Ministerium der Finanzen LSA, realisiert durch den Landesbetrieb BLSA.
Bauzeit
01/2020 - 05/2024
genehmigte Gesamtkosten
29,5 Millionen Euro
Nutzfläche
4.366 m²
Feierliche Übergabe
26.8.2024
Veranlassung
Ziel der gesamten Maßnahme ist es, eine bedarfsgerechte Unterbringung der Bediensteten sowie eine Zusammenlegung vereinzelter Standorte der Polizei zu erreichen, um Synergien in jeglicher Hinsicht zu schaffen. Umfangreiche Randbedingungen bezüglich Sicherheitsstandards, technischer Anforderungen wie Redundanzen und Hochverfügbarkeit werden berücksichtigt, um moderne und effiziente Polizeiarbeit zu ermöglichen.
Der Sanierungsstau der Bestandsgebäude, im Rahmen dessen die Polizeigewerkschaft dem Haus 4 im Jahr 2012 den Titel „Schlechtestes Polizeigebäude der Polizei Deutschlands“ verlieh, unterstrich die Notwendigkeit, eine Lösung herbeizuführen.
Standort
Standortfaktoren sind die zentrale Lage in der Innenstadt und die Möglichkeit, dem denkmalgeschützten Areal der alten Trainkasernen modernes Leben einzuhauchen, das Gebiet städtebaulich zu ordnen und denkmalpflegerisch aufwertend zu gestalten. Bereits durch die Polizei genutzte Gebäude sind Teil des nachhaltigen Konzeptes der Standortentwicklung. Durch den Campuscharakter der gesamten Liegenschaft, kann eine kompakte Unterbringung der verschiedenen Abteilungen der beiden Polizeiinspektionen realisiert werden. Effektive Polizeiarbeit wird baulich ermöglicht.
Der Neubau
Das neue Bürogebäude der Polizeidirektion auf den Flächen einer ehem. gründerzeitlichen Trainkaserne ist der sichtbare Baustein einer Stadtreparatur. Einige der Gebäude des Geländes stehen unter Denkmalschutz. Besonderes Augenmerk wurde durch die Entwurfsverfasser der Arbeitsgemeinschaft hks/arc auf die städtebauliche Arondierung und die Setzung der Baukörper der Neubauten im Spannungsfeld der historischen Altbauten gelegt.
Das Gebäudeensemble zwischen ‚Buckauer Tor‘ und ‚Hallische Straße‘ erhält mit der Ergänzung an der Sternstraße durch den Neubau des Dienstgebäudes ein neues Gesicht. Die Fassaden am Blockrand nehmen respektvoll die Typologien der Sternstraße auf und unterstützen die Wahrnehmung eines eigenständigen, neuen Stadtbausteins.
Im Zusammenspiel mit den anderen Nutzungen des Polizeibetriebes schaffen die militärischen Funktionsbauten und Kasernen als wichtiges Zeugnis der Magdeburger Stadtgeschichte eine geeignete Neunutzung und halten weitere Grundstücksflächen für Erweiterungen vor.
Der bautechnische Standard ist durch eine langlebige Klinkerfassade mit Metallrahmenfenster und außenliegendem Sonnenschutz geprägt. Darüber hinaus ist der Neubau barrierefrei erschlossen und wird an das Landesdatennetz ITN-XT angeschlossen. Im Zuge des Neubaus ist außerdem ein Energiekonzept erstellt worden, welches den öffentlich-rechtlichen Vorschriften entspricht. Das neue Dienstgebäude hat herkömmliche Flachdächer, auf denen eine Photovoltaikanlage installiert wird.
Kunst am Bau
Der Siegerentwurf von Gabriele Obermaier heißt „Fixed Stars“. Auf der langen, dann blau gestalteten Wandfläche im Foyer des Neubaus bieten 60 golden glänzende Objekte auf den ersten Blick die Anmutung eines nächtlichen Sternenhimmels. Die Kunstobjekte zielen auf die Imagination von Werten genauso wie auf ein spezifisches Gefühl des Körperlichen. Dies kann als dezente Geste gegenüber den NutzerInnen, der Polizei, des Gebäudes verstanden werden, die ihre Aufgabe letztlich durch physische Präsenz im Raum und am Einsatzort erfüllen muss. So wie ein dunkler, blauer Sternenhimmel die Phantasie oder das Nachdenken über höhere Werte anregt und zu gleich ein praktisches Mittel der Navigation ist, schafft das Kunstwerk einen Bogen von der Leichtigkeit des Funkelns am Firmament zur realen Herausforderung der Wirklichkeit.