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Das Kloster Neuwerk wird virtuell wieder lebendig

Bei den Bauarbeiten für das neue Herbarium des Instituts für Geobotanik wurden im Jahr 2019 auf dem Gelände des Botanischen Gartens in Halle überraschend die Grundmauern der seit Jahrhunderten verschollenen Klosterkirche Neuwerk entdeckt. Damit gelang erstmals der Nachweis eines authentischen Überrests der im Jahr 1124 geweihten Kirche des einst mächtigen Augustinerchorherrenstifts. Der Fund zählt zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen in Halle der letzten Jahrzehnte und macht ein wichtiges Stück Stadt- und Landesgeschichte wieder sichtbar.

Um diesem außergewöhnlichen Fund auch über die archäologischen Grabungen hinaus einen Platz im öffentlichen Bewusstsein zu geben, wurde im Rahmen der Baumaßnahme ein „Kunst am Bau“-Projekt umgesetzt. Ziel war es, den historischen Ort dauerhaft erfahrbar zu machen – auf innovative, zeitgemäße Weise.

Heute markiert eine Informationsstele den Fundort. Ein in den Boden eingelassener Stein mit QR-Code öffnet über Augmented Reality ein virtuelles Portal: Besucherinnen und Besucher können die Überreste der mittelalterlichen Klosterkirche digital betreten und erleben. So verbindet das Projekt Vergangenheit und Gegenwart – Geschichte wird unmittelbar erfahrbar.

Mit dieser digitalen Installation setzt der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) ein Zeichen für den bewussten Umgang mit dem kulturellen Erbe des Landes. Zugleich zeigt sich, wie Kunst am Bau im Rahmen großer Landesbaumaßnahmen nicht nur Baukultur, sondern auch Wissenschaft, Geschichte, Kunst und Stadtmarketing auf innovative Weise miteinander verknüpfen kann.