Die künstliche Felseninsel Stein ist ursprünglich in der Zeit von 1788 bis 1794 im Auftrag des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau als Reiseerinnerung nach dem Besuch in Neapel entstanden.
Mit der künstlichen Nachbildung des Vesuvs, der Villa Hamilton, einem Meisterwerk des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, und den Grotten ist das Gesamtensemble eines der beachtlichsten und spannendsten Objekte in den Wörlitzer Anlagen.
Die Grotte der Egeria wurde heute, am 12. August 2022 zum baulichen Abschluss der Grundsanierung der Felseninsel und feierlich durch den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, an die Öffentlichkeit übergeben.
In seinem Grußwort betont er: „Die Welterbestätten in Sachsen-Anhalt sind ein gewichtiger Teil unserer kulturellen Identität. Sie sind zugleich touristische Magnete und dadurch immer auch Wirtschaftsfaktor. Der Kulturtourismus ist im Begriff, sich von den schweren Folgen der Corona-Pandemie zu erholen und wir müssen alles daransetzen, damit sich dieser Prozess verstetigt. Insbesondere das Gartenreich ist ein faszinierender Lernort zum Verständnis von Klassizismus und Aufklärung. Hier bietet sich ein eindrucksvolles Bild von der Einheit Europas. Unterschiedliche kulturelle Einflüsse haben sich hier ausgeprägt und eine beispiellose Verbindung von Nützlichem und Schönen hervorgebracht.“
Das gesamte Projekt wurde vom Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) als Projektsteuerer und der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz als Bauherr durchgeführt.
Die Gesamtkosten für die Restaurierung der Insel Stein belaufen sich seitens der KsDW auf ca. 12 Mio. Euro aus Leuchtturmmitteln des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt.
Der Landesbetrieb BLSA war bereits vor Beginn der Restaurierung der Insel Stein bei verschiedenen anderen Baumaßnahmen an Liegenschaften der KsDW baufachlich beteiligt. In der Rolle „Bauen für Dritte“ hat der BLSA insgesamt 215 Projekte für die KsDW baulich umgesetzt – allein 45 davon im Rahmen der Insel Stein.
Seit dem Jahr 2000 umfassen diese Projekte (inkl. Insel Stein) Baukosten in Höhe von 35,6 Mio. Euro.
Im Rahmen von Zuwendungsbaumaßnahmen hat der Landesbetrieb BLSA außerdem insgesamt 105 Maßnahmen für die KsDW baufachlich geprüft und baufachlich begleitet. Hier handelt es sich um eine Gesamtkostengröße in Höhe von 65,6 Mio. Euro.
„Der Erhalt der Baukultur in Sachsen-Anhalt ist einer der Schwerpunkte der Arbeit des Landesbetriebes BLSA. Für die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz sind wir in diesen und vielen weiteren Projekten professioneller und verlässlicher Partner. Es war und ist für uns ein Privileg, Maßnahmen wie diese im Auftrag des Landes zu realisieren,“ äußert sich Andreas Grobe, Geschäftsführer des BLSA in seinem Grußwort.